
Zeichnen mit Zeichentusche
Die Vorteile von Tusche
Tusche und Zeichenfeder verleihen meiner Meinung nach den Zeichnungen eine ganz besondere Tiefe und viel mehr Charakter als andere Techniken. Diese entstehen durch das ganz besondere Handling des Zeichengeräts.
Die Zeichenfeder kann nur eine begrenzte Menge Tusche halten. Außerdem variiert die Menge, die an das Papier abgegeben wird, je nach Stärke der Feder und dem Winkel, in dem du sie hältst. Das Ergebnis sind unterschiedlich starke und oft ungleichmäßige Striche, die die Zeichnungen lebendig wirken lassen. So kannst du ausdrucksstarke Skizzen und Zeichnungen mit viel Kontrast und tiefen Schatten entstehen lassen.
Da Tusche wasserlöslich ist, kannst du deiner Zeichnung ganz einfach Aquarelleffekte hinzufügen. Da du die gleichen Farbpigmente verwendest, bleibt die Zeichnung momochrom. Es entstehen nur Helligkeitsabstufungen, keine Farbabweichungen. Diese Technik benutze ich gern für Tierportraits, wie diese Zeichnung einer Eule:

Kunstdruck Eule | A4 & A3
Mit durchdringendem, geheimnisvollen Blick schaut die Eule hinter dem Baumstamm hervor. Das Tierportrait in schlichtem Schwarz-Weiß fügt sich wunderbar in jede Wohnungseinrichtung ein. Als große Tierfreundin und begeisterte Wanderin möchte ich authentische Tierportraits schaffen, die charaktervoll, elegant und zeitlos sind.
Bei der Arbeit mit Finelinern entsteht keine Varianz der Strichstärken. Die Zeichnungen wirken also gleichmäßiger, cleaner. Der Farbmenge ist gleichbleibend. Durch die runde Spitze ist auch kaum Variabilität bei den Strichstärken möglich.
Die Herausforderungen
Aus den Vorteilen ergeben sich aber natürlich auch ein paar Nachteile: möchtest du zum Beispiel eine sehr saubere, technische Zeichnung anfertigen, ist eine Zeichenfeder eher nicht geeigent. Vor allem, wenn du noch keine Erfahrungen hast.
Denn der Umgang mit einer Zeichenfeder und flüssiger Tusche erfordert etwas Übung. Die Klecks-Gefahr ist vor allem am Anfang recht hoch. Oft kann man die Kleckse aber ganz gut ins Motiv einbinden. Der Bereich wird dann aber insgesamt deutlich dunkler.
Ebenso kann es bei sehr langen Linien zu Schwierigkeiten kommen. Die Zeichenfeder speichert nur eine begrenzte Menge Tusche. Wie viel hängt vom Federtyp ab. Bei Schreibfedern ist die Menge höher. Bei den eher feinen Zeichenfedern, die ich in der Regel verwende, ist die Menge niedriger. Neu anzusetzen wirst du also nicht immer vermeiden können.
Unterschiedliche Zeichenfedern
Ich verwende immer sehr feine Zeichenfedern. Diese passen am besten zu meinem Zeichenstil und meinen detailreichen Architekturzeichnungen. Für expressivere Zeichnungen, zum Beispiel ausdrucksstarke Portraits, können sich aber auch breitere Federn anbieten.
Für den Start empfehle ich dir ein Set mit verschiedenen Zeichenfedern. So kannst du alle einmal austesten und herausfinden, mit welchem Typ du am besten zurecht kommst.
Allgemeine Tipps zum Zeichnen mit Tusche
- Da sich Farbpigmente am Boden absetzen können, ist es ratsam, die Tusche vor dem Gebrauch zu schütteln.
- Führe die Feder locker über das Papier. Im Gegensatz zum Bleistift führt höhere Druck nicht zu einem stärkerem Farbauftrag. Im Gegenteil: die Feder kann so leicht verbogen werden, was das Zeichnen mit ihr nahezu unmöglich macht.
- Zeichenfedern haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Werden deine Linien plötzlich unsauberer, benötigst du eventuell eine neue Feder.
- Nimmt die in der Feder gespeicherte Tuschemenge ab, wird die Linie feiner und heller. Möchtest du also nur sehr zarte Linien zeichnen, achte darauf nur wenig Tusche aufzunehmen.
- Reinige die Feder immer bevor du sie weglegst. Meist reicht ein sauberes Küchentuch. Beendest du deine Arbeit für den Tag, kannst du die Feder auch unter fließendem Wasser reinigen.
Meine Empfehlungen für dich
Getestet & für gut befunden: Zeichentusche
Winsor and Newton

Diese Marke kaufe ich seit Jahren regelmäßig nach. Die schwarze Zeichentusche verwende ich für fast alle meine Zeichnungen. Sie deckt nicht nur ausgezeichnet, was kontrastreiche Zeichnungen ermöglicht. Die Viskosität ist ebenfalls sehr gut. So fließt die Tusche mühelos aufs Papier ohne zum Klecksen zu neigen.
Kaufen kannst du die Zeichentusche zum Beispiel bei idee.creativmarkt.
octopus fluids

Die Zeichentusche wird in Dresden hergestellt, aber nicht nur deshalb möchte ich dir diesen Hersteller ans Herz legen. Sie haben nicht nur klassiche Schreib- und Zeichentusche im Sortiment, sondern auch Tinte mit „Special Effects“.
Die Sheen Inks sind in mehreren Nuancen erhältlich. Ich habe mich für „Sea Serpent“ entschieden: in den dunkelblauen Grundton mischen sich orangefarbene Akzente. Im richtigen Winkel betrachtet, kommen die metallic-Effekte besonders toll zur Geltung. Ich verwende sie gelegentlich für Zeichnungen, die ich als Original-Kunstwerk anbieten möchte.

Werk 2, Leipzig | Original-Tuschezeichnung
Das Werk 2 in Leipzig ist eine beliebte Location für Veranstaltungen aller Art. Mit der Halle A verbinde ich ganz besonders die Leipzig Art Days, an den ich bereits teilnehmen durfte. Ich bin sicher, in dem Gebäude mit industriellen Flair wurden viele unvergessliche Erinnerungen geschaffen! Für diese Tuschezeichnung habe ich die Sheen Ink "Sea Serpent" von octopus fluids verwendet.
Artful
Ich hatte vor einiger Zeit eine Kunstbox abonniert. In einer Ausgabe stand die Tusche im Mittelpunkt – also perfekt für mich! Mit der enthaltenen Tinte arbeite ich auch sehr gern. Nur nicht häufig, denn die Farben sind zwar alle schön kräftig. Für meine Archiekturzeichnungen verwende ich aber lieber klassichere, dezentere Töne. Der Gelb- und der Lilaton harmonieren aber wunderbar zusammen. Ich habe beide für kleinere botanische Illustrationen benutzt. Für Pflanzen dürfen es meiner Meinung nach auch gern knalligere Farben sein!
Meines Wissens kann man die Tusche nicht einzeln nachkaufen. Farbige Tusche gibt es aber auch von anderen Herstellern, zum Beispiel den oben genannten octopus fluids.


Inspiration gesucht?
Mit Tusche und Zeichenfeder erschaffe ich detailverliebte Architekturzeichnungen, die mehr sind als bloße Abbildungen – sie sind Zeitkapseln voller Charakter und Erinnerungen. Jedes Werk ist das Ergebnis stundenlanger, geduldiger Arbeit, bei der ich die Essenz Leipzigs einfange. Mitterweile habe ich über 20 verschiedene Motive im Sortiment.
Die Qual der Wahl: das passende Papier
Beim Papier kommt es nicht nur auf die Eigenschaften an, sondern auch auf deine persönlichen Präferenzen.
Allgemein kann man festhalten, dass das Papier nicht zu dünn sein sollte. Die Tusche könnte das Papier sonst aufweichen. Sehr saugstarkes Papier, wie Kraftpapier, ist ebenfalls nicht geeignet. Die Tusche dringt in die Fasern ein und die Linien wirken verschwommen und ausgefranst.
Die Papiere, die ich verwende, haben eine Grammatur von 180 bis 250g/m². Ich arbeite sowohl mit reinweißem, klassischem Zeichenpapier als auch mit strukturierterem cremefarbenen Papier. Die oft sehr glatte Oberfläche von Mixed-Media-Papieren mag ich persönlich nicht. Es würde sich für diese Zeichentechnik aber auch eignen.

Mein Lieblingspapier ist das Bamboo von Hahnemühle. Es hat eine wunderbar weiche Haptik und ist sehr stabil. Die Struktur ist dezent genug, um die zarte Tuschelinien nicht zu stören. Das Papier ist naturfarben, der Kontrast zur dunklen Tusche ist also nicht so stark. Besonders für feine Details und zarte Zeichnungen empfinde ich das als sehr angenehm.
Hahnemühle dürfte in den meisten Geschäften mit einer Abteilung für Künstlerbedarf im Sortiment sein. Ich kaufe es immer bei idee.creativmarkt.
Let's go!
Wenn du nun alle Materialien beisammen hast, kann es direkt los gehen! Das Wichtigste: hab Spaß und lass dich nicht entmutigen. Tintenkleckse gehören am Anfang dazu. Übung macht den Meister.

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